Was wollen wir ?
Jedes adipöse Kind ist mit Blick auf die gesundheitlichen und psychischen Langzeitfolgen eins zu viel. Deshalb ist es unser Ziel, dass wir tatsächlich wirksame und nicht symbolische Maßnahmen umsetzen. Angesichts der Komplexität des Themas Übergewicht sind vermeintlich einfache Lösungen wie ein Werbeverbot eher keine Lösungen. Es gibt aber andere zielführende Maßnahmen. Denn grundsätzlich sind viele Akteure in der Pflicht, ein gesundes Umfeld für Kinder zu schaffen. Zu einem gesunden Lebensstil gehört neben dem vielfältigen Produktangebot (neben den klassischen Varianten auch fett-, zucker- und salzreduziert) und der zielgruppenspezifischen und mehrsprachigen Ernährungsbildung für Kinder und Eltern ab Kita-Alter in erster Linie die Bewegungsförderung. Erst im Oktober 2022 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Bericht zur Bewegungsarmut in Europa veröffentlicht. Besonders dramatisch sind die Zahlen für Deutschland bei den elf- bis 17-Jährigen: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig, d. h. sie erreichen die Empfehlungen von 150 Minuten moderater bis intensiver körperlicher Aktivität pro Woche NICHT. Unsere sitzende Gesellschaft, geschlossene Sportvereine während der Corona-Pandemie und mangelnde zielgruppengerechte Bewegungsangebote haben das Problem verschärft. In einem weiteren Bericht vom Februar 2023 kommt die WHO überdies zu dem Schluss, dass, wenn sich alle Europäer an die Bewegungsempfehlungen halten würden, bis 2050 in der EU 11,5 Millionen neue Fälle nicht übertragbarer Krankheiten wie Diabetes verhindert werden könnten.
Wir erwarten, dass die Politik auf Basis der wissenschaftlichen Datenlage, unter Beachtung von Wirkzusammenhängen und Kausalitäten sowie unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit Entscheidungen trifft und nicht auf Basis von schwacher Evidenz!