Auswirkungen Werbeverbote auf Medien, Kultur und Sport
Werbeverbote stellen einen tiefgreifenden Eingriff in die Refinanzierungsfreiheit der Medien dar. Für einen Großteil der privaten Medien in Deutschland ist Werbung die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle und damit unverzichtbar für die Refinanzierung von Inhalten. Dazu zählen nicht nur zahlreiche Beiträge zu ausgewogener Ernährung, Gesundheit und Bewegung, sondern auch die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit Informationen als Gegengewicht zu Desinformation und Fake News.
Umfassende Werbeverbote und -beschränkungen für Lebensmittel hätten nicht nur gravierende negative Auswirkungen auf die ohnehin krisenbelasteten Medienanbieter selbst, sondern auf die Informations-, Meinungs-, Presse- und Medienvielfalt in Deutschland insgesamt. Gleichzeitig hat das Bundesernährungsministerium vor kurzem selbst deutlich gemacht, dass es bisher keine wissenschaftlichen Studien gibt, die quantifizierbar belegen würden, dass Werbeverbote für bestimmte Lebensmittel zu einer Reduzierung von Übergewicht führen. Vor diesem Hintergrund ist dringend ein evidenzbasierter und übergreifender Blick auf die Lebensmittelwerbung geboten, der die tatsächlichen Auswirkungen auf die Gesundheit und das gesamtgesellschaftliche Umfeld betrachtet (vgl. Seite 60: https://dserver.bundestag.de/btd/20/049/2004970.pdf)