Angesichts der geplanten Regulierungen der Bundesregierung äußert der Verband privater Medien, VAUNET, ernste Bedenken:
Besonders alarmierend sei das geplante Werbeverbot von Bundesernährungsminister Özdemir für Lebensmittel, wonach an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett und Salz per Gesetz eingedämmt werden soll. Mit Blick auf unter 14-Jährige sollen dafür Werbeverbote in „allen für Kinder relevanten Medien“ kommen – und zwar nicht nur für reine Kindersendungen, sondern von 6 Uhr bis in den späten Abend um 23 Uhr.
Verfehlte Maßnahmen
Claus Grewenig, Vorstandsvorsitzender des VAUNET kritisiert die anhaltenden Eingriffe seitens der Bundesregierung. Die drohenden Verbote könnten erhebliche Auswirkungen für die Wettbewerbssituation der privaten Medien haben, ohne ausreichende Evidenz für diesen einschneidenden Eingriff in ihre Finanzierungsfreiheit zu bieten. Der Schutz vor einer Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen sei ein wichtiges politisches Ziel und auch Anliegen der privaten Medien, das gewählte Instrument jedoch verfehlt und unverhältnismäßig. Justus Haucap, Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie, warnt ebenfalls vor den Folgen staatlicher Eingriffe, da sie in einer ohnehin sensiblen Wettbewerbssituation Ungleichgewichte verschärfen könnten und die Medienvielfalt gefährden: „In so einer sensiblen Wettbewerbskonstellation verschärfen staatliche Markteingriffe Ungleichgewichte, das gilt für zusätzliche Abgaben ebenso wie für Werbeverbote.“